Spitzwegerichsirup selber machen – so geht’s ganz einfach
Dass ich nun einen Blogbeitrag darüber schreibe, wie du Spitzwgerichsirup selber machen kannst, ist Zufall. Denn eigentlich wollte ich heute Brennnesselsamen sammeln. Der Spätsommer eignet sich hervorragend dafür, die Vorräte noch weiter mit den wertvollen Früchten der Brennnessel aufzufüllen, so dass wir uns über den ganzen Winter mit den zahlreichen Nährstoffen der Brennnessel versorgen können.
Aaaaber: ich habe keine Brennnesselsamen geerntet!
Denn ich habe mir heute einen denkbar schlechten Tag dafür ausgesucht. Die Sonne scheint um die Mittagszeit zwar wundervoll, aber es windet stark.
Und ein windiger Tag eignet sich so überhaupt nicht dafür, die kleinen, leichten Brennnesselsamen zu pflücken. Geschweige denn auch noch Fotos davon zu machen.
Gut, dann machen wir eben selbst Spitzwegerichsirup
Also muss eine Planänderung her!
Und da fällt mir ein, dass ich ja noch den angesetzten Spitzwegerichsirup zuhause habe, den ich noch weiter auffüllen wollte.
Vor ein paar Tagen habe ich mir ein größeres Bügelglas davon angesetzt. Dieses Mal habe ich dabei etwas anderes ausprobiert.
Denn bisher habe ich meinen Spitzwegerichsirup immer mit Honig zubereitet – was sich allerdings etwas schwierig gestalten kann.
Denn der Spitzwegerich kann in Honig nach oben an die Oberfläche treiben. Der Honig muss von ziemlich fester Konsistenz sein, damit der Spitzwegerich während des Ziehens auch so fein geschichtet bleibt, wie er soll und sich nicht unter dem Deckelrand ansammelt.
Also habe ich meinen Spitzwegerichsirup dieses Mal mit Rohrohrzucker angesetzt.
Doch da hat sich die Masse über Nacht nun ziemlich abgesenkt, sodass ich das Glas nochmal auffüllen wollte.
Nun gut, das mache ich einfach jetzt!
Und schreibe also nun einen Blogbeitrag darüber, wie du dir Spitzwegerichsirup selber herstellen kannst.
Spitzwegerich ernten
Wenn du eigenen Spitzwegerichsirup selber machen willst, musst du als erstes den Spitzwegerich dafür ernten.
Pflücke vom Spitzwegerich vorzugsweise junge Blätter.
Für ein 500 g Glas Spitzwegerichsirup solltest du ca. 3 – 4 Hände Spitzwegerichblätter sammeln.
Je nach Gusto kann das natürlich mehr oder weniger sein.
Ich lege meine geernteten Heilkräuter zuhause immer noch einige Zeit an die frische Luft. So können kleine Fliegen und Käfer noch entfliehen und du hast sie später nicht in deinem Spitzwegerichsirup.
Spitzwegerichblätter im Glas schichten
Wenn deine Spitzwegerichblätter von allen Insekten verlassen wurden, kannst du sie in feine Streifen schneiden.
Schichte sie dann abwechselnd mit dem Zucker in das Glas.
Ich habe heute das Glas mit noch mehr Spitzwegerichblättern, Zucker und auch Honig aufgefüllt.
So habe ich die Spitzwgerichblätter mit dem Zucker beschwert und dem werdenden Sirup durch den Honig genug Flüssigkeit zugeführt.
Die oberste Schicht muss Zucker (wenn du magst mit Honig) sein, der die Spitzwegerichblätter vollkommen bedeckt.
Spitzwegerichsirup ziehen lassen
Nun kannst du das Glas fest verschließen und es an einem dunklen Ort über 3 – 4 Monate ziehen lassen.
Ich wähle dafür meine trockene, kühle, dunkle Abstellkammer.
Du kannst das Glas auch in ein Loch in deinen Garten eingraben und mit Erde bedecken. Auf diese Weise kannst du den sogenannten Erdkammersirup selber machen.
Markiere die Stelle mit einem Schild, damit du das Glas nach 3 – 4 Monaten wieder findest.
Den werdenden Spitzwegerichsirup in der Erde vergraben solltest du aber nur, wenn du ihn früher im Jahr ansetzt als ich jetzt.
Denn bestenfalls beginnst du mit deinem Spitzwegerichsirup im Frühsommer. Dann kann er in Ruhe bis in den Herbst hinein ziehen.
Ich bin heute eigentlich schon ziemlich spät dran mit dem Ansetzen meines Spitzwegerichsirups. Aber da ich das Glas in meiner Wohnung ziehen lasse und es nicht vergrabe, werde ich dann keine Probleme mit tiefen Temperaturen und eingefrorenem Boden bekommen.
Spitzwegerichsirup abfüllen
Nach 3 – 4 Monaten kannst du deinen selbstgemachten Spitzwegerichsirup dann absieben und in dunkle Flaschen abfüllen.
Herstellungsdatum und Inhalt draufschreiben – und fertig!
Ich werde dir hier noch ein Bild von meinem selbstgemachten Spitzwegerichsirup hochladen, sobald er fertig ist.
Selbstgemachter Spitzwegerichsirup gegen Husten
Wenn dein selbstgemachter Spitzwegerichsirup nun fertig ist, hast du ein wunderbares Mittel gegen Husten zuhause.
Du kannst bei Bedarf mehrmals täglich einen Löffel deines Spitzwegerichsirups pur einnehmen.
Schleimstoffe gegen Husten
Spitzwegerich (plantago lanceolata) enthält Schleimstoffe, Iridoide (für den bitteren Geschmack verantwortlich), Gerbstoffe, Flavonoide, Saponine, Vitamine und ätherisches Öl.
Aufgrund seines hohen Schleimstoffgehalts ist der Spitzwegerich ein altbekanntes Mittel gegen Husten und gegen alle entzündlichen Krankheiten des Mund- und Rachenraums.
Nicht umsonst wird der Spitzwegerich im Volksmund auch als Lungenkraut bezeichnet.
Übrigens, du kannst in meinem Blogbeitrag „Spitzwegerich gegen Husten: hilft das?“ noch mehr über den Spitzwegerich als Hustenpflanze erfahren.
Und wenn du dich dafür interessierst, Salben, Tinkturen und vieles mehr selbst herzustellen, dann schaue dir hier unsere Onlinekurse an: Zu unseren Heilpflanzen-Onlinekursen.