Woher der Löwenzahn seinen Namen hat
Gestern spazierte ich über eine wunderschön blühende Wiese im Schwarzwald. Auf ihr wuchsen unzählige Pflanzen des Löwenzahns. Und wie immer, wenn ich an einem Löwenzahn (an sauberem Standort) vorbeigehe, pflückte ich einige der Blüten und aß sie.
Hmm, die schmecken fein – hast du schon mal probiert?
Als ich so auf den Löwenzahn-Blüten kaute, fragte ich mich, woher der Löwenzahn eigentlich seinen Namen hat.
Heute habe ich es nachgeschlagen und will dir auch gleich davon berichten.
Der botanische Name des Löwenzahns
Der botanische Name des Löwenzahns heißt „Taraxacum sect. Ruderalia“. Doch das ist er seit kurzer Zeit der Fall, denn bis vor gar nicht langer Zeit lautete der botanische Name des Löwenzahns noch „Taraxacum officinale“.
Aber warum wurde er geändert?
Von „Taraxacum officinale“ zu „Taraxacum sect. Ruderalia“
Der ehemalige botanische Name „Taraxacum officinale“ weist auf den frühen Einsatz des Löwenzahns als Heilpflanze in der Heilkräuterkunde hin (lat. „officinale“ steht für die Verwendung in der öffentlichen Kräuterapotheke).
Die Umbenennung in den botanischen Namen „Taraxacum sect. Ruderalia“ wurde durchgeführt, da der Löwenzahn keine Einzelpflanze ist, sondern es viele verschiedene, ähnliche Pflanzen der Gattung Löwenzahn gibt.
Wusstest du das? 🙂
Der Löwenzahn galt als Augenkraut
Die Herkunft des lateinischen „Taraxacum“ ist bis heute nicht ganz geklärt. Eine Theorie ist, dass es vom griechischen „taraxis“ abstammt, was für „Entzündung der Augen“ steht.
Denn früher wurde der Löwenzahn vor allem gegen Augenleiden wie Augenentzündung oder Grauem Star eingesetzt. Einer seiner Volksnamen lautet auch „Augenmilchkraut“.
Es wurde einfach die weiße Milch des Löwenzahns in die Augen geträufelt. Das sollte jedoch nicht nachgemacht werden, da diese Anwendung als veraltet und überholt gilt.
Zähne wie ein Löwe
Und seinen deutschen Namen hat der Löwenzahn seiner Optik zu verdanken: die großen Zacken säumen das Blatt wie die Zähne eines Löwen.
Anpassungsfähig und vital
Nicht nur die Optik des Löwenzahns erinnert an den König der Tiere, den Löwen. Auch seine Konstitution lässt genaue Beobachter gewisse Ähnlichkeiten erkennen.
Denn der Löwenzahn ist eine der vitalsten des gesamten Pflanzenreiches. Wenn die Wiesen noch winterkalt und nass sind, ist er einer der ersten, die den nahenden Frühling ankündigen.
Schon bald ist der Boden bedeckt mit lauter kleinen, strahlenden Sonnen, den gelben Blüten des Löwenzahns.
Die Bitterstoffe, die der Löwenzahn enthält, regen auch unser gesamtes Stoffwechselsystem an.
Die Wurzel, die Blätter und die Blüten des Löwenzahns tonisieren und aktivieren Galle- und Leberfluss.
So kann der Körper entschlacken und entgiften. Er kann nach einem harten Winter wieder zurückfinden in die Mitte des Lebens und sich bereit machen für das nahende Frühlingserwachen.
Fazit
Der Löwenzahn galt in der Volksheilkunde lange Zeit als Augenkraut. Das ist heute überholt. Doch sein Wissen um seine Stärke ist geblieben. Die Pflanze, die ihren Namen den löwengroßen Zähnen ihrer Blätter zu verdanken hat, trägt auch in sich eine große Kraft. Die Bitterstoffe des Löwenzahns aktivieren und tonisieren unser gesamtes Stoffwechselsystem. Sie regen den Fluss von Galle und Leber an und helfen dem Körper dabei zu entgiften und entschlacken.
Der botanische Name des Löwenzahns lautet heute Taraxacum sect. Ruderalia“. Grund dafür ist, dass „der Löwenzahn“ eine Gattung vieler verschiedener Löwenzahnexemplare zusammenfasst.
Literaturangaben
– Cornelia Stern, Helga Ell-Beiser, Phytotherapie in Theorie und Praxis. Wirkstoffe verstehen – Heilpflanzen sinnvoll nutzen, Aarau und München 2022. S. 450–454.
– Roger Kalbermatten, Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen, Aarau 2021. S. 93–94.