Wie ich (fast) meinen Heuschnupfen besiegt habe (aus Versehen)
Die Nase juckt, der Gaumen juckt, die Augen jucken, die Haut juckt – es muss wohl Heuschnupfenzeit sein! Wenn du auch von der leidigen Pollenallergie geplagt wirst, dann weißt du, von was ich spreche. Und dann kennst du es bestimmt auch, dass man allerlei Mittelchen ausprobiert, um die Symptome jedes Jahr wenigstens etwas zu lindern. Heute erzähle ich dir, wie ich meinen Heuschnupfen ganz unerwartet und aus Versehen (fast) besiegt habe.
Heuschnupfen von Frühling bis Spätsommer
Bei manchen Menschen dauert er nur ein paar Wochen, bei anderen Monate. Mich plagt der Heuschnupfen ca. 4 Monate im Jahr. Er beginnt jedes Jahr pünktlich um Pfingsten herum und beglückt mich dann über den Frühling bis in den Spätsommer hinein.
Seit meinem 17. Lebensjahr.
Die Ursache des Übels: Gräser.
In diesem Jahr ist jedoch Erstaunliches passiert: ich hatte nach 21 Jahren zum ersten Mal kaum mehr Heuschnupfen-Symptome!
Und ich vermute, dass es dafür einen ganz bestimmten Grund gibt.
Diesen verrate ich dir gleich.
Heuschnupfen-Linderung durch Hyposensibilisierung
Für Betroffene von Heuschnupfen gibt es die Möglichkeit, sich hyposensibilisieren zu lassen. Dabei wird das Immunsystem über einen Zeitraum von ca. 3 – 5 Jahren langsam an den Allergieauslöser gewöhnt.
Dies geschieht, indem wiederholt eine winzige Menge des Allergens durch Injektion oder die Einnahme von Tropfen oder Tabletten verabreicht wird. So soll dem Körper dabei geholfen werden, sich langsam an das Allergen zu gewöhnen, bis die Allergie im besten Fall verschwindet.
Die Hyposensibilisierung wirkt bei Heuschnupfen und ganzjährigem allergischen Schnupfen. Das heißt, sie kann wirksam sein bei Allergien gegen Baum-, Pflanzen-, oder Gräserpollen und auch gegen Hausstaubmilben.
Bei Tierhaar- oder Schimmelallergie ist der Nutzen der Hyposensibilisierung weniger gut untersucht.
Heuschnupfen-Hyposensibilisierung durch selbstgemachte Heilpflanzenprodukte?
Gut, nun zurück zu meiner erstaunlichen Erfahrung mit meinem Heuschnupfen. In diesem Jahr plagte mich mein Heuschnupfen nach fast zwei Jahrzehnten zum ersten Mal nicht mehr so schlimm.
Pünktlich zu Pfingsten zeigten sich zwar schon die ersten Heuschnupfen-Symptome. Und ich deckte mich wie gewohnt mit denselben homöopathischen Mittelchen aus der Apotheke ein, auch so wie jedes Jahr.
Doch die große Heuschnupfen-Welle blieb aus. Meine Nase und meine Augen liefen bzw. tränten kaum mehr. Mein Körper juckte nicht mehr so stark. Ich wachte morgens ohne Schnupfen auf und konnte mit meinen Hunden durch Wiesen streifen, ohne mich anschließend zuhause verkriechen zu müssen und zu warten, bis sich der Heuschnupfen-Anfall gelegt hat.
Ja, ich habe immer noch Heuschnupfen. Aber die Symptome haben sich stark gebessert.
Vielleicht wirst du dir nun die Frage stellen, warum das denn so ist. Das habe ich mich auch gefragt. Und nach längerem Nachdenken habe ich nun eine Theorie dazu.
Die Theorie zur Besserung meiner Heuschnupfen-Symptome
Von April 2022 bis April 2023 nahm ich an der einjährigen Phytotherapie-Grundausbildung an der Freiburger Heilpflanzenschule teil.
Wir Teilnehmer lernten dort heimische Heilpflanzen kennen, erfuhren ihre Wirkweisen, Wirkstoffe und Anwendungsgebiete. Begleitet und untermauert durch zahlreiche Praxiseinheiten wie zum Beispiel die Herstellung eines Theriaks, eines Bronchialbalsams oder einer Essenz.
Auch privat war dies der Zeitpunkt, an dem ich begann, mich intensiv mit unseren heimischen Heilpflanzen zu beschäftigen. Ich las zusätzlich zur Ausbildung viele Bücher über die Heilpflanzenkunde und probierte mich in der Herstellung eigener Heilpflanzenprodukte.
Selbstgemachte Tees, Salben und Tinkturen
So war eines meiner ersten selbstgemachten Heilpflanzenprodukte eine einfache Salbe aus Fichtentrieben. Über das Jahr stellte ich dann weiteres her, wie zum Beispiel Ringelblumensalbe, Thymian-Tee, Brennnessel-Tee, Holunderblüten-Sirup, Fichtennadel-Sirup, Schafgarben-Tee, Spitzwegerich-Honig, Bärwurz-Tinktur, Blutwurz-Tinktur oder Johanniskraut-Tee und -Öl.
Meine Salben benutzte und benutze ich das ganze Jahr über als Gesichtscreme und Lippenbalsam. Die Sirupe und Öle integriere ich entweder immer mal wieder in unser Abendessen oder nehme einen Löffel davon pur ein. Die Tees erwärmten uns besonders die kalten Winterabende.
Außerdem mischte ich immer wieder frische Wildkräuter in unser Abendessen, zum Beispiel Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Labkraut, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Fichtentriebe und viele mehr.
Aus Versehen hyposensibilisiert?
Du errätst bestimmt, was meiner Meinung nach dadurch passiert ist.
Genau, ohne es zu wissen, habe ich mich vermutlich dadurch selbst hyposensibilisiert!
Immer wieder habe ich meinem Immunsystem kleine Mengen des Allergens verabreicht. Denn Gräserpollen schwirren überall durch die Luft und haften natürlich auch an anderen Pflanzen, von denen ich teilweise geerntet und sie verarbeitet habe.
Durch die innere Einnahme und den Hautkontakt habe ich mein Immunsystem das ganze Jahr über an das Allergen gewöhnt.
Und deshalb verspüre ich nun, ein Jahr später, eine deutliche Verbesserung meiner Heuschnupfen-Symptome.
Also habe ich ganz aus Versehen (fast) meinen Heuschnupfen besiegt – verrückt, oder? 🙂
Fazit
Ob es tatsächlich so vonstatten ging, dass ich meinen Heuschnupfen (fast) besiegen konnte, kann ich dir natürlich nicht wissenschaftlich belegen. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen und Gedanken berichten. Und vielleicht kann sich die Sache bei dir ganz anders verhalten. Doch ich bin mir sicher, dass du auch deine eigenen erstaunlichen Erfahrungen mit Heilpflanzen machen wirst, sobald du anfängst, dich damit zu beschäftigen.
Vielleicht sind dir schon ähnliche Heilpflanzen-Erlebnisse widerfahren? Dann schreibe es mir gerne in die Kommentare.